Ein guter Start für Flüchtlingskinder
Um Ihnen einen guten Einblick in die DAZ-Arbeit unserer Schule zu geben, haben wir uns entschlossen, Ihnen an dieser Stelle kein trockenes Konzept zu präsentieren, sondern statt dessen einen etwas erweiterten Artikel der Bordesholmer Rundschau:
Sie kommen aus Syrien, dem Irak, Afghanistan, Albanien, Armenien und Russland: Fünfundzwanzig Kinder, die bei ihrer Ankunft in Deutschland zumeist nur wenige Worte unserer Sprache beherrschten und Deutsch nun als Zweitsprache lernen, besuchen aktuell die Hans-Brüggemann-Schule.
Jeder, der einmal die Schule gewechselt hat, weiß, wie es sich anfühlt, in eine neue Gemeinschaft hineinzukommen. Fehlende Sprachkenntnisse und kulturelle Unterschiede machen die Sache nicht leichter. Damit die neue Sprache rasch gelernt werden kann, wodurch die Teilhabe am regulären Unterricht wie auch das Wohlfühlen in der neuen Umgebung erleichtert wird, gibt es an der HBS ein festes Team von drei DaZ- (Deutsch als Zweitsprache-) Lehrkräften. Diese werden von drei weiteren LehrerInnen als Doppelbesetzungen im Unterricht unterstützt.
Jede/r DaZ-Schüler/in erhält an der HBS einen individuellen Stundenplan, der aus Wortschatzarbeit, Satzbildung, Grammatik, Kommunikation, Landeskunde, Lesen und Singen sowie dem speziellen DaZ-Training „geni@l/primaplus“ besteht, mit dem jede Schülerin und jeder Schüler entsprechend seinem Leistungsstand ihre bzw. seine Deutschkenntnisse verbessern kann. Darüber hinaus sorgen Aktionen wie gemeinsames Pizzabacken, Kochen mit den Eltern oder zusammen zum Einkaufen gehen für gute Stimmung und das Gefühl, in der fremden neuen Heimat ankommen zu können. In regelmäßigen Gesprächen werden die Eltern der DaZ-Kinder in die schulische Arbeit miteinbezogen, für die wenn nötig ein Dolmetscher zur Verfügung steht.
Natürlich verläuft die Integration der neuen MitschülerInnen nicht immer reibungslos. Anfängliche religiöse Differenzen sowie Disziplinprobleme haben sich jedoch durch die engagierte und intensive pädagogische Arbeit schnell gelegt.
„Aktuell bereiten Abschiebungsbescheide häufig Schwierigkeiten“, erzählt DaZ-Lehrerin Heidemarie Homm im Interview, „die Kinder wissen oft nicht, was passiert und wie es weitergeht, wenn so ein Bescheid vorliegt. Sie lernen fleißig, sind integriert und dann müssen sie eventuell gehen. Dieser Fall ist bei uns bis jetzt zum Glück noch nicht eingetreten.“
Wer die DaZ-Kinder beim Erlernen unserer Sprache unterstützen möchte, kann Lesepate für die SchülerInnen und Schüler werden. Die Kinder und das DaZ-Team freuen sich auf ehrenamtliche HelferInnen!
Barbara Voß