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Lesung: Silas Matthes

15.11.2017

Spannende Lesung zum Thema Mobbing

Am Mittwoch, 15.11.2017, hatten die 8. Klassen der Hans-Brüggemann-Schule in Bordesholm die Gelegenheit, den jungen Autor Silas Matthes kennenzulernen. Er war im Rahmen der Kinder- und Jugendbuchwochen in der Gemeindebücherei zu Gast. Der erst 25-jährige Autor las aus seinem Debütroman „Miese Opfer“.
Zunächst stellte sich der Autor vor: Silas Matthes wurde 1992 in Hamburg geboren und wuchs in einem kleinen Dorf auf. Mit achtzehn begann er Texte zu schreiben und mit zwanzig schrieb er die erste Fassung seines Romans „Miese Opfer“. Anschließend studierte er kreatives Schreiben in Hildesheim.
Als Matthes ein Kapitel aus seinem Buch „Miese Opfer“ vorlas, war schnell klar, worum es geht: Mobbing. Für ihn, so der Autor, sei das Thema immer noch aktuell.
Die  beiden Freunde Ferdinand, genannt Fred, und Leo werden ohne ersichtlichen Grund von ihrem Mitschüler Sebastian Dunker gemobbt. Geschrieben ist das Buch aus der Perspektive Ferdinands. Matthes verwendet die Sprache der Jugendlichen. Dadurch gelang es ihm schnell, die Achtklässler zu fesseln. Der Erzähler nimmt definitiv kein Blatt vor den Mund, die Sprache ist offen und witzig. Beschreibungen wie „Bei Mathe machen meine Gehirnwindungen rein aus Protest die Schotten dicht“ konnten viele der Zuhörer nachvollziehen.
Zwischen den einzelnen Leseabschnitten ging Matthes auch immer wieder auf seinen Beruf ein. Seine Begeisterung für das Schreiben habe er mit 18 Jahren entdeckt, als er für die Schule einen Brief an den Schriftsteller Heinrich von Kleist schreiben sollte. Dann sei er dabei geblieben. Die Arbeit als Autor sei harte Arbeit. Er zitierte den bekannten Autor Umberto Eco, der einmal gesagt hat: „Ein Genie besteht zu 10% Inspiration und zu 90 % Transpiration“, also aus harter Arbeit. Es sei viel harte Arbeit, also viel Schweiß nötig, um etwas Gutes zu erschaffen. Selbst Goethe, so Matthes, habe seine Werke wohl überwiegend durch harte Arbeit geschaffen.
Als ein Schüler wissen wollte, wie viel er an seinen Büchern verdient, erklärte er ganz offen: Er als Autor erhalte pro Buch nur einen sehr kleinen Anteil, da der Händler für den Vertrieb sowie der Verlag für Lektorenaufgaben, Druck, Werbung und Vertrieb den größten Anteil des Geldes bekommen. Nur wenige Autoren/innen wie Joanne K. Rowling („Harry Potter“  oder George R. R. Martin  („Das Lied von Eis und Feuer“) würden vom Schreiben reich. Die meisten Autoren müssten Geld hinzuverdienen, z.B., durch Lesereisen.
Zum Abschluss las Matthes ein weiteres Kapitel aus seinem Buch. Die Spannung stieg. In der Gemeindebücherei war es mucksmäuschenstill. Alle hörten konzentriert zu, auch die, die eigentlich nicht so gern lesen. Diese beiden Stunden waren garantiert spannender als normaler Unterricht.
Den Schluss seines Buches wollte Matthes uns nicht verraten, damit die Spannung erhalten bleibt.

Klasse 8W, Hans-Brüggemann-Schule Bordesholm

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